UFO UNO – Solidarischer Kosmopolitismus

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19.09.2020, 19:00 | Supermarkt der Ideen, Goebenstraße 83

Science- & Fiction-Performance Lecture von Ute Klissenbauer mit Stefan Schroer und Jan Aarlt, anschließend Diskussion

Am 20. Sept. 2019 fanden in über 150 Ländern Demonstrationen der „Fridays for Future“-Bewegung statt – darunter 30 im Ruhrgebiet. Einen Tag später empfing UN-Generalsekretär António Guterres Greta Thunberg und weitere FFF-Aktivist*innen und erbat ihre nicht nachlassende Aktivität, um die von den UN beschlossenen Klimaziele durchzusetzen.

Die facettenreiche Klimagerechtigkeitsbewegung ist ein aktueller globaler Protest, der sich in großen Teilen explizit auf eine transnational ausgerichtete UNO bezieht. Das 1,5-Grad-Ziel des UN-Klimagipfels von Paris und die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) von 2015 stehen für den universalen Anspruch der UNO. Die Bitte von Guterres erhellt jedoch das Problem: Die UNO ist – noch – nur ein Verbund von Nationalstaaten, die primär ihre eigenen Interessen verfolgen. So enden progressiv kosmopolitisch denkende und agierende Initiativen in Deutschland oftmals entweder bei der Beschwörung einer besseren EU oder in verschiedenen „do it yourself“-Universalismen.

Die UNO als Bezugspunkt für emanzipative Theorie und Praxis muss selbst Gegen-stand der Auseinandersetzung, der Kritik und der Reform werden – gerade im 75. Jahr ihres Bestehens!

Welche Kritikpunkte und Reform-Initiativen gibt es? Wie könnte die UNO in Zukunft eine wirklich inklusive, demokratisch legitimierte und effektive politische Institutionalisierung von solidarischem Kosmopolitismus werden? Wie kann sie ein Bezugs-punkt für lokale politische Praxen sein – auch im Ruhrgebiet, auch in Oberhausen – in diversen Themenfeldern wie Migration, Umwelt, Gesundheit, Kultur...?

Diese Fragen wollen wir gemeinsam erörtern. Mit Bezug auf lokal konkrete Themen, aus Positionen politischer Randständigkeit – in gemeinsamer Perspektive: solidarisch kosmopolitisch.